London

Harwich – London City – Greenwich

Dezember 1996

Montagnachmittag, 09.12.96 im Hamburger Hafen: Kurzreise zum Kurzpreis mit DFDS Seaways. »5 Tage« London im Katalog-Kauderwelsch bedeuteten unter Netto-Betrachtung »½+1+½ Tage« London. Egal, der dicke Dampfer dümpelte los. Kahn, Kino, Kabine und Kojen waren kommod – nur der Einlauf in Harwich (vgl. 2016) im Vereinigten Königreich bei bescheidenem Wetter. Ein Busbegleiter redete die Langweil-Landschaft mit blaublütigen Besitzern schön, bis nach fast drei Stunden staulastiger Sause die Millionen-Metropole lokalisiert wurde.

Nahe Paddington Station (genau, »Miss Marple«) war das budget-kategorisierte London-London-Hotel (welch ein Name) positioniert. Tag I: Sogleich durch den Hyde Park – die Speaker's Corner stand sprachlos in der Ecke – und zur Eros-Statue Angel of Christian Charity am abends lichterlohen Piccadilly Circus. Nach einem Abstecher zum bulligen British Museum und etwas Xmas-Bummel wurde in Soho (ohne »Buckligen«, Herr Wallace!) indisch diniert. Tag II: Zuerst Kaufhaus Harrods, dann »Changing of the Guard« am Buckinham Palace.

Rauchfrei ging’s die Pall Mall löwenlastig runter zum Trafalgar Square mit der bei Skippern beliebten Nelson’s Column, der monströsen Siegessäule (56 m) mit mortalem Mini-Admiral. Weitere Visite via Regierungs-Reihenhaus (postalisch korrekt) No. 10 Downing Street: Houses of Parliament inkl. XXL-Standuhr (97 m) mit Giganto-Glocke Big Ben (14 t) und die nicht gerade grazile Westminster Abbey für Gothic-Fans. Vielfache »Fuß« flußabwärts überklappt die majestätisch-mechanische Tower Bridge in royalblau-grau die Themse.

Gegen p£undigen Eintritt wurden wir im Namensgeber Tower, wo schon Heinrich der VIII. seine Ehefrauen entsorgte, am laufenden(!) Band um die Kronjuwelen bugsiert. Rot bewamste »Beefeaters« bewachten die Sagen-Raben und somit das Empire. Futuristisch führerlos führte die Dockland Light Railway am kantigen Klotz Canary Warf Tower (216 m) vorbei zum Greenwich Foot Tunnel. Drüben lockte das »Speedboat« Cutty Sark und oben der Null-Meridian. Leider zu spät, also Röhren-Rückmarsch und finale Fahrt im Doppeldecker durch Oxford Street.

Tag III: Lokaler After-Breakfast-Bummel und kurzer Snack mit »Ginger Ale«-Verkostung (*bäääh*), gefolgt von langer Bus-Boot-Kombi bis Freitagmorgen ins kontinentale Hamburg .